Wer den schönsten Teil der Dolomiten an einem einzigen Tag erkunden möchte sollte unbedingt die große Dolomitenfahrt machen. Diese führt quer durch das Herzstück dieser faszinierenden Bergwelt zum berühmten Skiort Cortina d’Ampezzo von dort wird ein Abstecher zum Misurinasee und nahe an die Drei Zinnen gemacht. Diese Fahrt wird jedem die Naturschönheiten und die erhabene Größe dieser bizarren Felslandschaft aufzeigen und unvergessliche Eindrücke hinterlassen. Nicht umsonst sprechen Dichter vom „Märchengestein der Bleichen Berge“. In schwungvollen Kehren wunderbarem Ausblick auf das fruchtbare Etschtal windet sich die Straße von Auer zum Sattel von San Lugano empor, wo man bereits in das Reich der Dolomiten eintritt. Vorbei am Fleimstaler Hauptort Cavalese begleiten die Gipfel der Lagoraikette einen talaufwärts bis nach Predazzo. Dort befindet sich der Eingang ins Fassatal zu den Gemeinden Moena und Pozza. Anschließend erreicht man die bekannte Skidestination Canazei, ein wunderbarer Ausgangspunkt für Hochgebirgstouren und Wintersportaktivitäten. Die Auffahrt zum Pordoipass ist ein dauernder Wechsel der Kulissen, in immer neuen Aspekten zeigt sich die Felsbastion des Sellastocks mit seinen atemberaubenden Felsformationen. Am Pass angekommen erblickt man rechts den schwarze Padonkamm, und links die bleichen Felsen der Sellagruppe mit dem Piz Boè (3151 m) und in der Ferne die Silhouetten der Ampezzaner Dolomiten. Am braunen Berg in der Bildmitte, dem historisch bedeutenden Col di Lana, sticht der Krater der Sprengung vom 17 April 1916 heraus. Die Passstraße taucht hinab in das Gebiet von Arabba. Vorbei an der Wintersportdestination erblickt man alsbald die majestätische Civetta Beim Weiler Salesei folgt man der Straße in Richtung Falzaregopass. Auf dem Pass angekommen, befindet sich links der zerfurchte Lagazuoi und dahinter der Eckpfeiler der Tofane (3220 m). Rechts erstrecken sich die eigenwilligen Felsformationen der „Cinque Torri“. Bei der Bergabfahrt ist es als kämen einem die Dreitausender nicht nur entgegen, sondern sie geben sich auch immer hoheitsvoller, bis die große Überraschung folgt. Im breiten, lichten Talkessel die Dolomitenstadt Cortina d’Ampezzo. Monte Cristallo, Sorapis und Pelmo bilden im Sonnenglanz den goldenen Rahmen dieses Bildes. Der Ort ist Treffpunkt für den glamourösen Jetset, eine Hotelstadt aus der der byzantinische Glockenturm in Granit standesbewusst herausragt. Ein mit Villen besiedelter Weisenhang entführt einen aus der lauten Stadt und durch helle Lärchenwälder zum Tre Croci Pass. Drei Kreuze erinnern, dass im Winter 1709 eine Mutter mit zwei Kindern hier erfroren ist. Rechts wie schwarze Dämonen das wildschöne Gipfelgewirr der Marmarole. Man ahnt, dass die Drei Zinnen (2999 m) nahe sein müssen, und tatsächlich erscheinen sie vorerst nur für einen Augenblick, bald darauf aber präsentieren sie sich hinter dem wellengekräuselten Misurinasee in ihrer ehrfurchtgebietenden Größe und Schönheit. Sind sie wolkenlos, so erglänzen sie von silbergrau bis zartrosa, nichts verlieren sie aber von ihrer königlichen Hoheit, wenn weiße Wolkenfahnen um ihre Häupter schweben. Im Rücken hingegen schließt der Sorapis (3206 m) mit seinem Gletscher das Bild ab. Am hartumkämpften Monte Piano (1915-1918) vorbei senkt sich die Straße und erreicht bei Schluderbach die von Cortina her kommende Straße, in die man einbiegt. Bald erscheint der milchig-blaue Spiegel des Dürrensees, und kurz danach, erscheinen nochmals die Drei Zinnen – diesmal senkrecht, kantige Türme, fern, als unnahbare Fürsten im Abendsonnenglanz. Das düstere Höhlensteintal geleitet am Heldenfriedhof Nasswand vorbei, zum tiefblauen Toblachersee und entlässt einen ins grüne Pustertal. Von Toblach aus fahren wir durch das Pustertal, an Brixen und Bozen vorbei bis nach Auer.
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